„Lea nochmal mit den Delfinen tanzen zu sehen! Das war unser größter Wunsch. Sie ist 11 Jahre alt und hat das Di-George-Syndrom (Mikrodeletion 22q11) und eine Hirnfehlbildung (Polymikrogyrie). Sie ist non-verbal, non-mobil und hat eine starke Skoliose.
Im Sommer 2021 hat Lea ihre erste Delfintherapie auf Curacao erleben dürfen. Es war einfach grandios. Lea war von Tag 1 an super motiviert, liebte ihr Team aus Therapeut, Assistentin und Delfin. Diese Motivation und Energie waren mehr als wir uns wünschen konnten. Man kann ja vorher schlecht vorhersehen, wie das Kind auf die unbekannten Tiere, fremde Menschen, Umgebung und Klima reagiert. Es war sehr emotional zu sehen, wie sie sich immer mehr zugetraut hat, wie sie sich von uns Eltern lösen konnte und den Spaß ihres Lebens hatte. Auf Langzeit-Ergebnisse brauchten wir nicht warten – wir wussten, dass wir es unbedingt nochmal versuchen werden, ihr die Therapie zu ermöglichen. Ihre Freude allein war uns das wert.
Ein Jahr nach der ersten Therapie wurde Leas Skoliose, die wir bis dahin mit einem Korsett und Physio behandelten, operiert. Ihr wurden mitwachsende Stäbe (Magec Rods) eingesetzt, die die Wirbelsäule aufrichten und stützen. Die Zeit danach war sehr schwer für alle, aber wir hatten immer ein Ziel: Lea wird (ohne Korsett!) wieder zu den Delfinen reisen!
Sie erholte sich von der Operation und im Mai 2023, fast 10 Monate nach der OP, ging es für uns ein zweites Mal ins Curacao Dolphin Therapy and Research Center. Lea freute sich schon im Voraus, wusste sie doch jetzt schon, was auf sie zukommt. Und es war, als wäre sie nur zwei Wochen weg gewesen. Obwohl sie ein ganz neues Team bekam, war sie sofort wieder voll motiviert. Diesmal konnte sie sich viel besser fokussieren, war mehr bei sich, wo sie zwei Jahre zuvor lieber geschaut hat, was die anderen Patienten so machen. Die operierte Wirbelsäule war überhaupt kein Problem.
Es war eine wahre Freude zu sehen, wie sie jeden Tag ein bisschen über sich hinauswuchs. Sie war viel aktiver im Wasser, machte die Kommandos nach, war einfach superstolz auf sich selbst. Ein Highlight war sicherlich, als sie mit allen vier Delfin-Damen ein Tänzchen machen konnte. Leas Therapeut ließ sich immer wieder etwas einfallen, um sie aus ihrer Komfortzone zu holen, sie zu fordern, ihr aber auch tolle Erfolgserlebnisse zu bieten. Wir waren sehr hingerissen von der liebevollen Art, wie mit den Kindern umgegangen wird. Nicht nur Leas Team war mit ihr immer vollkommen auf Augenhöhe, auch alle anderen wundervollen Menschen, die im CDTC ein und ausgehen. Kein Tag ohne wenigstens fünf High-Fives für Lea.
Weitere Erfolge können wir jetzt – 4 Wochen nach der Therapie – auch schon wahrnehmen und bekommen sie von ihren Ärzten, Therapeuten und Betreuern bestätigt. Nach Jahren des Übens kann Lea nun endlich mit dem Kopf Nicken, um Ja zu sagen. Das wurde nicht geübt in der Therapie, aber es hat sich definitiv der Knoten gelöst. Sie kann sich jetzt viel ausdauernder und sicherer im Rollstuhl fortbewegen. Auch das wurde nicht explizit geübt, aber es hat sich was an ihrer Selbstwahrnehmung und Selbstwirksamkeit getan. In der Therapie setzt sie Anforderungen, die an sie gestellt werden, schneller um. Sie protestiert nicht mehr so schnell und oft, wenn es mal anstrengend wird. Die Therapie mit den Delfinen hat ihr wieder wichtige Impulse gegeben und wir sind sehr gespannt, was das alles noch auslöst.
Die Zeit bei den Delfinen war für uns als Familie wieder so wertvoll wie beim ersten Mal. Auch wir bekamen Tipps, Motivation und frische Energie für den Alltag. Es wirkt noch so lange nach und jeder von uns träumt sich mindestens einmal am Tag zurück. Danke für all das!“
Antje Hansen