„Auch unsere zweite delfingestützte Therapie war wieder ein voller Erfolg und Shannen hat viele Fortschritte gemacht. Nachdem wir schon im Herbst 2021 zum ersten Mal im Curacao Dolphin Therapy and Research Center waren, konnten wir mit unserer Tochter im Mai 2023 erneut die Magie der Delfine erleben. (Anmerkung: Die erste Mutmacher-Geschichte von Shannen vom Herbst 2021 finden Sie hier.)
Shannen ist ein Drilling, 11 Wochen zu früh geboren. Am 3. Tag hatte sie beidseitig Hirnblutung 3. Grades. Heute ist sie 15 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl, ist körperlich und geistig behindert, kann nicht sitzen, stehen oder laufen. Sie leidet an spastischer Tetraparese und Epilepsie mit Krampfanfällen, ist blind und Shunt versorgt. Schon die erste Therapie hat Shannens Lebensqualität deutlich verbessert. Ihre Krampfanfälle sind auch heute noch (fast 2 Jahre nach der ersten delfingestützten Therapie) von 3-5 Anfällen pro Woche auf 1-3 Anfälle im Monat zurückgegangen. Auch benutzt sie ihre Hände weiterhin gezielter, was vor der ersten Therapie nicht so war.
Bereits das Kennenlernen mit den Therapeuten am ersten Therapietag verlief super. Bibi hat sich außerhalb des Wassers um Shannen gekümmert und uns viele Tipps gegeben. In der ersten Woche war Shannen mit Laura im Wasser und in der zweiten Woche mit Patrick. Beide Therapeuten kannten wir schon von unserer ersten Therapie. Shannen liebt es, wenn jemand für sie singt. Das Team hat das toll umgesetzt und sogar Musik am Dock laufen lassen.
Im Wasser warteten am ersten Tag die Delfine Bonnie, Ritina und Nubia auf Shannen. Zuerst war das für sie wieder etwas Neues mit den Delfinen. Aber schon nach kurzer Zeit taute Shannen auf. Sie liebte es, wenn Bonnie sie nass spritzte und hat auch den Ring etwas vom Körper weggeschoben, damit Ritina ihn zurückbringt. Am nächsten Tag lernte Shannen auch die Delfindame Chabelita kennen und beide waren sofort ein tolles Team, so dass Chabelita ab diesem Tag an ihrer Seite war. Shannen hörte auf das, was die Therapeuten ihr sagten – z. B. sie soll mit den Füßen strampeln oder ruhig im Wasser liegen, damit der Delfin sie schieben kann.
In der zweiten Woche bemerkten wir, dass Shannen ihre Haltung deutlich verbessert hatte. Ihr Kopf hing nicht mehr so auf der Brust und auch im Wasser war es ganz klar zu erkennen. Und dann versuchte sie auf einmal, sich im Rollstuhl hinzustellen. So etwas hatten wir vorher noch nie gesehen. Seitdem macht Shannen es täglich. Sie drückt ihre Füße auf das Fußbrett und den Popo nach oben. Unser Ziel hier zu Hause ist es jetzt, einen Stehständer zu benutzen und wer weiß, vielleicht auch einmal einen Walker.
Wir möchten uns bei delfine therapieren menschen für die Organisation und bei dem Team vom CDTC für die erfolgreiche Therapie bedanken. Unsere dritte Delfintherapie haben wir für den Sommer 2025 geplant.“
Manuela Stolzenberg